50 eurer Hosen reichen grade mal zum Überleben

Screenshot aus Youtube, Bibisbeautyplace, 22.11.2020

[Titelbild: Youtube-Screenshot aus Bibisbeautyplace vom 22.11.2020]

Mindestlohn für MitarbeiterInnen von Bekleidung in Indien, Pakistan und Bangladesch

In Europa gibt es diese Probleme nicht. Viele Jugendliche von heute kriegen ihre 30€ Taschengeld im
Monat und können sich für dieses Geld ihre Traum-Hose oder das neuste T-Shirt von ihrer
Lieblingsmarke kaufen. Doch was dahinter steckt, kennen die meisten nicht beziehungsweise, sie wollen es nicht wissen. Denn sowohl die Billigmarke von nebenan als auch die teuren Marken der großen,
bekannten Namen haben oft dieselben Ausgangspunkte. Knapp 80% aller Marken haben ArbeiterInnen im Ausland, welche für europäischen Verhältnisse, um es freundlich auszudrücken, sehr
gering entlohnt werden. Die meisten solcher Einrichtungen findet man in Bangladesch, doch auch in
Pakistan und Indien sind diese Einrichtungen nicht unbekannt.

Bangladesh: Hungernde Lebensumstände

Insbesondere Frauen, welche unter solchen Umständen leben müssen, kommen oftmals nur knapp über die Runden.
2018, wurde der Mindestlohn auf 6.360 Taka vorgeschlagen.
Das entspricht ca. 64€. Damit wird weder annähernd ein Existenzlohn-Niveau erreicht noch werden die erforderlichen legalen, aber nicht erfolgten Mindestlohn-Erhöhungen der letzten 5 Jahre ausgeglichen.
Der derzeitige Lohn steht bei 5.300 Taka (ca. 54€), welcher 2013 festgelegt wurde.

Bangladesh, 2013, Zusammenbruch einer Textilfabrik: 1.134 Tote – Foto: Sharat Chowdhury, Wikipedia

So reagiert die Außenwelt

Es gibt Projekte und Hilfsorganisation, die diesen ArbeiterInnen versuchen zu helfen. Dazu werden öfters sogenannte Checks gemacht, wo die Einrichtungen auf ihre Menschenrechte überprüft werden. Viel hat sich trotz allem nicht geändert. Dazu kaufen immernoch viel zu viele Artikel von solchen Firmen (siehe die unzähligen Unboxing Challenges von InfluencerInnen, die sich in Ummengen von Shein liefern lassen). Dadurch wird die Produktion auch nicht eingestellt, oder verringert.
(Dazu kann man sich das Video von Simplicissimus anschauen: „Exposed: Wie Influencer sich an Shein verkaufen“, 12 Minuten)

Was kann man dagegen tun?

Weniger ist mehr!!!

Nachhaltige Kleidung kaufen – Diese sind wesentlich teurer. Dafür soll man sich also weniger davon kaufen. Das würde bedeuten ihr müsstet nachschauen von wem die Kleidung hergestellt ist, und ob die ArbeiterInnen mindestens ihr Mindestlohn bekommen.
Dabei hilft die App „Good on You“, die prüft, welche Marken nachhaltigkeit produziert und sich an Menschrechte hält. Eine Liste von Fair-Trade-Kleidung & nachhaltige Mode findet ihr hier.
Was auch Spaß macht, ist Second Hand Klamotten zu kaufen. Online kann man das z.B. bei vinted.de machen. Hier bei Utopia findet Ihr die Liste der 10 besten Second Hand Portale.

Weitere Infos auf saubere-kleidung.de

Lena Dorner, 9a