Stell dir vor einer stirbt und niemand ist da

Normalerweise kennt man Beerdigungen mit vielen trauernden Angehörigen und Vertrauten. Aber was passiert, wenn jemand keine Vertrauten hat?

Das ist öfter der Fall als man vielleicht vermutet. Gerade bei Obdachlosen kommt das häufig vor, und Obdachlose gibt es in Berlin ziemlich viele: 2020 wurden ca. 2000 Obdachlose in Berlin gezählt In diesem Fall kommt noch das Problem hinzu, dass jemand Kosten wie einen Grabstein decken muss. Wir haben uns gefragt, was dann passiert.

Eine Ordnungsbehördliche Bestattung kostet ca. 1.400 Euro. Bei ihr wird der verstorbene eingäeschert und dann an einem von der Bestattungsfirma ausgewähltem Ort bestattet. Die durchschnittlichen Kosten für eine Beerdigung liegen bei 13.000 Euro, also ein vielfaches des Preises für eine ordnungsbehördliche Bestattung.

Wenn es nicht möglich ist, für die Bestattung aufkommende Verwandte zu finden, wird sie vom Staat finanziert. In diesem Fall ist es eine sogenannte ,,Ordnungsbehördliche Bestattung“. Damit überhaupt jemand zur Bestattung kommt, wird durch eine öffentliche Trauerfeier versucht, dass zumindest ein paar Freunde, Bekannte und Nachbarn dabei sind. Diese Ordnungsbehördliche Bestattung verläuft aber nicht immer moralisch korrekt und gesetzeskonform . Zum Beispiel werden Wünsche wie die Bestattungsart oft zu spät bemerkt oder einfach ignoriert, was illegal ist. Wenn . Ein weiteres Problem ist, dass zu der Ordnungsbehördlichen Bestattung auch wirklich nur die Bestattung gehört. Stirbt also jemand ohne Hinterbliebene und Geld, hätte er keinen Grabstein sondern wird einfach anonym auf einer Wiese oder mit Name in einem Gemeinschaftsgrab bestattet.

Um das zu ändern, gibt es verschiedene Aktionen. Eine von ihnen benutzt historische, oft sehr prunkvolle Grabsteine, um dort Menschen zu begraben, die sonst gar keinen hätten. Wir haben auf dem Alter Dom Friedhof Liesenstraße solche Grabsteine besucht.

Es ist zwar traurig, dass die Namen der Verstorbenen nur durch grüne Plastikschilder in engen Gräbern vermerkt sind, aber selbst das ist nicht selbstverständlich.