Essstörungen und wie das JLG mit ihnen umgeht

Foto: Sidney Sims, unsplash

Habt ihr schon einmal den Begriff ,,Binge-Lernen” gehört?

Davon hat uns unsere frühere Mathelehrerin abgeraten, wenn es darum ging sich für eine Klausur vorzubereiten. Das Vollstopfen mit Formeln, nur um sie kurze Zeit später wieder auf dem Blatt auskotzen. Danach seien wir wieder ganz leer… an Informationen. Ich persönlich finde diese Terminologie nicht nur abstoßend, sondern auch im höchsten Maße unsensibel. 

Nun mag das ein Einzelfall sein und möglicherweise fühlst du dich auch nicht so angegriffen, wie ich es tue. Ich bitte dich aber einmal darüber nachzudenken, wie oft und in welcher Vielfalt, du bereits unvorsichtige Äußerungen deiner Lehrer*innen, Mitschüler*innen, Familie oder sogar engen Freund*innen zum Thema Essverhalten oder Kommentare zu deinem Körper gehört hast. Wie normal ist es für dich und dein Umfeld, zwar das Aussehen anderer zu kommentieren, aber eigentliche Probleme mit eurer Selbstwahrnehmung und -zweifel nicht anzusprechen? 

Äußerungen wie ,,Du hast ja ab- bzw. zugenommen!”, ,,Willst du das wirklich noch essen?” oder ,,Du musst mal wieder was essen!”, wirken wie beständige Tropfen auf einen Stein, die ihn letztendlich aushöhlen. 

Ich persönlich habe in meinen vielen Jahren, die ich jetzt schon auf dieser Schule verbracht habe, zwar viele Essstörungen in meinem Umfeld beobachten können, aber wenig Unterstützung von unserer Schule wahrgenommen. Wir hatten alle möglichen Workshops zu Mobbing, Umgang mit digitalen Medien oder Drogensucht, aber das Thema Essstörungen scheint immer noch tabuisiert zu sein bzw. keine Priorität zu haben. Obgleich die Krankheitsbilder sehr unterschiedlich und verbreitet sind, kann es schwierig sein, sie zu erkennen und wahrzunehmen. Gerade deshalb ist es so wichtig junge Menschen über das Thema zu informieren und zum Hingucken zu bewegen.  

Mich persönlich interessiert es zwar wie du dich selbst und deinen Körper in der Welt wahrnimmst, ob du trotz der heutigen Vielfalt oder gerade aufgrund der Falschheit sozialer Medien unter dem Druck eines Schönheitsideals stehst. Allerdings sollte dieser Austausch nicht in Form einer kalten, mechanischen itslearning Umfrage geschehen, die du im besten Fall lieblos durchklickst und im schlimmsten Fall nicht einmal wahrnimmst. Hilfe und Gehör sollte jeder in einem vertrauten sowie vertrauensvollen Umfeld bekommen.  

Ich hoffe dieser kurze Einblick in meine persönlichen Erfahrungen konnte euch als Denkanstoß oder Motivation, dafür das Thema mit Freunden anzusprechen, dienen. 

Welche Hilfe und Information würdet ihr gerne an unserer Schule zum Thema Essstörungen bekommen?
Schreib es gerne nach dem Artikel als Kommentar. 

Unter diesen Links findest du Hilfe und Informationen zum Thema:
https://www.dick-und-duenn-berlin.de/kontakt.html
https://www.bzga-essstoerungen.de/
https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/essstoerungen#

Foto: Nathan Mc Dine, unsplash
Foto: Nathan Mc Dine, unsplash

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