Interview mit…

…Ari (LK: Musik, Mathematik)

PL: Du gehst jetzt von der Schule und stehst kurz vor den Prüfungen. Wie war Dein letztes halbes Jahr auf der Schule?

A: Mein letztes halbes Jahr war schon insofern anders, dass ich angefangen habe, ein bisschen intensiver mit der Arbeit in der Schule zu beschäftigen. Einfach, um das nochmal von einer anderen Seite wertzuschätzen, wobei ich davor nie wirklich viel wert auf die Schule oder gar meine Hausaufgaben gelegt habe. Es war ganz interessant, nochmal zu analysieren, was denn bei unserem Schulsystem eigentlich gemacht wird.

PL: Welche Emotionen begleiten Deine letzten Tage auf der Schule?

A: Ein bisschen Waghalsigkeit und etwas Angst davor, dass ich in einen Zustand verfalle, den ich auch bei anderen Leuten sehe, die mit der Schule fertig geworden sind. So ein Zustand von Leere, weil man sonst immer unheimlich in die Schule eingespannt wird und das irgendwie das Leben ein Stück weit dominiert. Angst davor, dass man mit dieser Selbstständigkeit nicht umgehen kann. Man hat auf einmal eine unheimliche Freiheit. Dass man in dieser nichts Produktives machen kann, sondern irgendwo verfällt und faul wird, aufhört sich wirklich anzustrengen. Ich glaube zwar nicht unbedingt, dass das passieren wird, aber die Gefahr ist eben immer da, gerade wenn man nicht durch gewisse Strukturen dazu gezwungen wird.

PL: Welche Erlebnisse aus der Schulzeit sind Dir noch in Erinnerung geblieben?

A: Das waren vor allem Reisen. Also Reisen, die ich gerade im letzten Jahr, also im 2. Semester der Oberstufe, gemacht habe. Zum Einen die Israelreise, an welcher ich teilgenommen habe. Sie war unheimlich einprägsam und ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, dort mitzufahren. Zum Anderen aber auch Reisen, die näher an der Schule waren, wie zum Beispiel die Musik-Fahrt, wo man sich einfach intensiver mit den Leuten und mit einem gewissem Thema auseinandersetzt. Oder die Fahrt nach Weimar, die Deutsch-Fahrt, welche sich sehr mit philosophischen Positionen auseinandersetzt. Dieses intensive Arbeiten und auch der Ortswechsel, der davon begleitet wird. Das hat immer einen sehr krassen Eindruck bei mir hinterlassen.

PL: Gibt es einen Ort an der Schule, wo Du sagen würdest, das ist so typisch John-Lennon-Gymnasium?

A: Ich muss da gerade an das Kunst-Klo denken. Das kann ich jetzt gar nicht so begründen, aber es ist eben ein bisschen skurril. Ziemlich dreckig, es stinkt oft. Aber irgendwie sieht es auch cool aus. Also es ist für eine Toilette, finde ich, total cool aufgebaut und es hat auch irgendwie so eine Offenheit, dadurch dass die beiden Geschlechter nicht ganz so krass von einander getrennt sind. Und irgendwie hat es so eine Farbe aus dieser dreckigen Skurrilität heraus.

PL: Hast Du schon Pläne für die Zukunft nach dem Abgang von der Schule? A: Ja, ja klar. Ich möchte nach London gehen, um nochmal meine Englischkenntnisse zu vertiefen. Ich mach mit Freunden von mir einen Au Pair Deal und ich werde noch ein Praktikum machen. Außerdem möchte ich eventuell später etwas zum Thema Holzingenieurwesen studieren, das werde ich dann dort heraus finden. Zudem werde ich einen Freund von mir in Mexiko besuchen.

Interview: Marie Klett

Anmerkung der Redaktion: Das Interview wurde bereits vor einem Jahr geführt. Da das Thema jedoch aktuell ist, wollten wir euch das Interview nicht vorenthalten.